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Im internationalen Management drohen Vertrauensfallen: Aufgrund kultureller Unterschiede bleibt man misstrauisch, Vertrauen entwickelt sich viel zu langsam oder man verliert es gar – obwohl es eigentlich keinen Grund gibt, nicht zu vertrauen.
Doch wie man solche Fallen vermeiden und die Vertrauensentwicklung fördern kann, lässt sich lernen. Dieses Buch ...
„Herr Meister (leitender Angestellter, französische Geschäftsbank) berichtet über einen französischen Kollegen, mit dem ein wichtiger Kundentermin anstand: „Wir hatten eine gemeinsame Vorgehensweise für das Meeting vereinbart. Und in diesem Meeting hält diese Person sich nicht daran! Zum eigenen Vorteil! Und zu meinem Nachteil. Und diese Person, mit der werde ich nie wieder ...“
In der beruflichen Zusammenarbeit gerät man in eine Vertrauensfalle, wenn man das Verhalten eines Kollegen oder Geschäftspartners als "Vertrauenswarnung" interpretiert (Vorsicht: Dem kann ich nicht vertrauen!), obwohl es gar keinen Grund dafür gibt. Oft führen kulturelle Unterschiede in solche Vertrauensfallen.
Der Begriff "Vertrauensfalle" macht anschaulich, worum es geht:
1. Es besteht hier eine Gefahr: Niemand möchte "in die Falle geraten".
Fallen möchte man in der Regel lieber vermeiden.
2. Die Gefahr ist hinterhältig, weil sie einen überrumpelt. Bei einer gut gestellten Falle ist es ja gerade so, dass man nicht damit rechnt. Man geht in die Falle, weil sie einen gleichsam überrumpelt. So sind Vertrauensfallen, und insbesondere kulturelle Vertrauensfallen.
Allerdings: Bei einer Loch-im-Boden-Falle merkt es jeder sofort, wenn er hineinfällt.
Bei kulturellen Vertrauenfallen ist das viel tückischer: Sie merken gar nicht unbedingt, dass sie in die Falle gegangen sind...
Ein wichtiger Grund dafür ist, dass wir alle kulturelle Kontaktlinsen tragen.
Als Brillenträger vergisst man, dass man eine Brille trägt. Dass man kurzsichtig ist, wird einem dann bewusst, wenn man die Brille mal nicht zur Hand hat.
Unsere kulturellen Kontaktlinsen haben wir aber immer auf: Unser Blick auf das Verhalten anderer, ist immer kulturell gefärbt.
Es ist wie beim Lesen: Hat man Lesen gelernt, sind Texten keine komischen Schnörkel mehr. Hat man Englisch gelernt, hört man am Nachbartisch keine komischen Laute mehr, sondern ein Gespräch.
Unsere gelernten Kategorien strukturieren unsere Wahrnehmung - ob wir das Wollen oder nicht. Das einzige, was wir tun können, ist, uns dieser Automatismen bewusst zu werden und und dann bewusst zu fragen: kann man das auch anders sehen?
Darum geraten Manager im internationalen Geschäft oder in der Führung transnationaler Teams in kulturelle Vertrauensfallen - und verspielen Vertrauen, ohne dass ihnen dies bewusst wird.