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Im internationalen Management drohen Vertrauensfallen: Aufgrund kultureller Unterschiede bleibt man misstrauisch, Vertrauen entwickelt sich viel zu langsam oder man verliert es gar – obwohl es eigentlich keinen Grund gibt, nicht zu vertrauen.
Doch wie man solche Fallen vermeiden und die Vertrauensentwicklung fördern kann, lässt sich lernen. Dieses Buch ...
„Ich rief in Hamburg an, freute mich, dass ich meinen Partner im Büro erreichte, und sagte ihm, dass ich gern morgen Vormittag nach Hamburg kommen würde. Aufgrund der Reaktion meines deutschen Partners merkte ich, dass mein Partner von einem solchen Vorschlag ziemlich überrascht war. Der Deutsche erklärte mir, dass es morgen leider nicht ginge, denn...“
Beeinflusst der kulturelle Hintergrund von Managern die Vertrauensentwicklung?
Kann es zwischen Managern in leitenden Positionen eine reale Beeinträchtigung der Vertrauensentwicklung geben, die vor allem auf kulturell unterschiedliche Werte und Verhaltensweisen zurückzuführen ist?
Auf die Beantwortung dieser Frage zielte die umfassende TRIM-Basisstudie ab 2004. Ergebnis war ein ausgefeiltes Modell der interkulturellen Vertrauensentwicklung, welches zeigt, wie kultureller Unterschiede im Management die Entwicklung von Vertrauen beeinflussen - und ein Test des Modells am Beispiel der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Management.
Für die TRIM-Basisstudie wurden insgesamt 100 einstündige Interviews mit Managern der oberen und mittleren Führungsebene internationaler Konzerne durchgeführt. Die teilnehmenden Unternehmen haben signifikante Aktivitäten in Deutschland und Frankreich und sind den Branchen Luft- und Raumfahrt, Nahrungsmittelindustrie sowie Finanzdienstleistungen zuzuordnen.
In der TRIM-Basisstudie wurden die Theorie zum Einfluss kultureller Unterschiede auf die Vertrauensentwicklung sowie eine Systematik der für Management-Kontexte relevanten Vertrauensfaktoren entwickelt. Es wurde außerdem eine Methodik entwickelt und getestet, wie man den Einfluss kultureller Unterschiede auf die Zusammenarbeit von Angehörigen zwei spezifischer Kulturen empirisch untersuchen kann.
Ein wichtiges Ergebnis der TRIM-Basisstudie ist das Konzept der kulturellen Vertrauensfallen und sein Nachweis am Beispiel des deutsch-französischen Managements: Die Interview-Auswertungen zeigen, dass es im internationalen Management Situationen gibt, in denen Vertrauen verloren geht, obwohl dies eigentlich nicht nötig wäre - Manager können in kulturelle Vertrauensfallen geraten.
Aufbauend auf die TRIM-Basisstudie haben wir die interkulturelle Vertrauensentwicklung in verschiedenen für die deutsche Wirtschaft relevanten Außenhandelsbeziehungen untersucht. Unsere TRIM-Datenbank umfasst aktuell Beispiele aus der Zusammenarbeit deutscher Manager mit Kollegen und Partnern aus China, Indien, Japan, Russland, Brasilien, Mexiko, Argentinien, Chile und Frankreich.
Für die Kulturstudien wurden bisher über 200 Vertrauens-Interviews geführt mit Managern aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmenskontexten. Die meisten dieser Manager verfügen über umfassende Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kollegen oder Partnern aus der jeweiligen Kultur. Die TRIM-Basisstudie wurde an der Universität Bayreuth durchgeführt; die gegenwärtigen TRIM-Kulturstudien werden an der ESB Business School der Hochschule Reutlingen und der Universität Worms durchgeführt. Sehr gute Absolventen der Studiengänge "International Management" (ESB) bzw. "International Business Administration" (HS Worms) haben die Möglichkeit, Ihre Abschlussarbeit im Kontext des TRIM Projekts unter Betreuung von Prof. Dr. Hormuth oder Prof. Dr. Münscher zu schreiben.
Daneben greifen wir auf die kulturvergleichenden Forschungen von Prof. Dr. Alexander Thomas, Universität Regensburg, und Kollegen zurück, deren Ergebnisse in der Reihe „Beruflich in…“ bei Vandenhoeck & Ruprecht publiziert wurden und die interkulturelle Zusammenarbeit deutscher Manager mit Kollegen und Partnern aus bislang 37 Kulturen beschreiben. Für viele der in Rahmen dieser Forschung erhobenen Praxisbeispiele erwies sich der TRIM-Ansatz zur interkulturellen Vertrauensthematik als Weg einer gewinnbringenden Sekundärauswertung, welche es ermöglichte, weitere kulturelle Vertrauensfallen zu identifizieren und zu beschreiben.